Alligatoah - Schlaftabletten, Rotwein V
Zitat
Mit einer Reihe von verwirrenden Tweets am Nachmittag des 17.06.2018 sorgte Alligatoah, der sonst nicht wirklich bekannt dafür ist sonderlich aktiv auf seinen Social Media Profilen zu sein, für Verwirrung unter seinen Fans. Am Ende beendete er dieses Spiel mit den Worten “Phu... Twittern ist ein Vollzeitjob. Wer macht denn sowas freiwillig? Ich gehe nun in den wohlverdienten Ruhestand... Tschüss”, darauf folgte kurze Zeit später ein kleines selbstgemaltes Bild auf Instagram. Darauf eine Mohnblume mit Terroristenmaske und der Schriftzug “EssteeErweé Cinq”. Findige Menschen wussten natürlich sofort was das zu bedeuten hatte: Alligatoah setzt seine altbekannte Mixtapereihe (oder ist es ein Album? Nein ich sage Album!) “ Schlaftabletten, Rotwein” nach sieben Jahren endlich mit einem fünften Teil fort. Was als Resterampe für nicht verwendete Songs begann, wurde vor allem mit dem dritten Teil zu einem mindestens genauso mühevollen Unterfangen wie die Hauptalben.
”Von den Machern von “Schlaftabletten, Rotwein I” und “Schlaftabletten, Rotwein II” und “Schlaftabletten, Rotwein III” und “Schlaftabletten, Rotwein 4”: “Schlaftabletten, Rotwein V”. Ich bin eine Blume.”
- Alligatoah, “Schlaftabletten, Rotwein V”-Trailer
Einige Tage später, am 22.06.2018, zeigte uns Alligatoah dann einen herrlich trashigen Trailer, in dem er, in bester Schauspielrappermanier, in viele Kostüme schlüfte. Bekannte und beliebte Motive wie ein Staubsauger in naturbelassenem Umfeld, Kung-Fu-Meister, zweifelhafte Väter oder auch ein totgeglaubtes Terroristen-Duo zeigten sich auf der Bildfläche, worüber man sich als langjähriger Fan durchaus erfreuen konnte. Zum Abschluss nannte man als Releasedate den 14.09.2018.
“Was ist wenn wir nicht real sind sondern nur die verschiedenen Persönlichkeiten von einem Wahnsinnigen?”
- Alligatoah, “Schlaftabletten, Rotwein V”-Trailer
Nach einigen, für den Geschmack des Forums zu viele, Vorab-Singles von durchaus wechselhafter Qualität, bekamen wir das, was man irgendwie von einem STRW Teil vielleicht erwarten konnte: Das Unerwartbare. Und steht ja bekanntlich ganz im Gegensatz zu den anderen Alben mit festem Konzept. Der Opener “Alli-Alligatoah” ist quasi die Reinkarnation des sinnlosen aber spaßigen “Alligatoah (Lady Gaga Remix)”, nur diesmal mit einem Instrumental an dem Kalli auch selbst die Rechte besitzt. Inhaltlich bekommen wir es ansonsten mit Themen zu tun, die durchaus auf “Triebwerke” (“Freie Liebe”, “So gut wie neu”, “Meine Hoe”) oder “Musik ist keine Lösung” (“Füttern verboten”, “Meinungsfrei”, “Terrorangst”, “Wo kann man das kaufen”) Platz finden könnten.
”[...]der Mut zum Metal ist da und wächst und wächst...und wächst.”
- Alligatoah, ”10 Jahre Alligatoah - Kommentare”
Musikalisch bewegt sich Alligatoah auf diesem Tonträger so vielseitig wie eh und je, er tippt seine Zehen in einige Genres hinein, die er bisher kaum bis wenig bearbeitete. In “Hass” bekommen wir die Tirade eines wütenden Autofahrers im Gewand eines Metal-Songs, mit Flamenco-Gitarre und dem einzigen Featuregast Felix Brummer droht Alligatoah seiner Liebsten, er würde ihre “Beinebrechen” und im weniger gelungenen “Füttern verboten” finden wir die Fortsetzung des berühmt-berüchtigten Kieselstein-Samples aus “Gute Bekannte”. Ein Gospelchor aus multiplen Alligatoahs erklingt in der Hook von “Freie Liebe”, “Terrorangst” erinnert zum Ende hin fast schon an Balkan-Rock. Diese Genrevielfalt hat durchaus ihren Preis, denn “Schlaftabletten, Rotwein V” kommt dann doch fast etwas zu E-Gitarrenlastig daher. Bis auf “Meine Hoe” und den überaus gelungenen Krimi-Dreiteiler “Die grüne Regenrinne” findet sich das Instrument in jedem anderen Song. Darüber hinaus begrüßt uns eine dezent nervige Blockflöte in der Hook von “Ein Problem mit Alkohol” sowie eine komische Jazzorgel in den Parts von “I Need A Face”.
Einige Songs blühen erst in ihrer Livedarbietung so richtig auf, wie man bereits beim Release-Konzert in der kenianischen Savanne erahnen konnte.
”Ich setz‘ mich nicht hin und sage „Ich möchte jetzt Hipster fertigmachen“ oder „Ich möchte Leute fertigmachen, die in den Urlaub reisen“. Ich fahre natürlich selbst gerne in den Urlaub. Ich möchte auch nicht Leute fertigmachen, die polygam leben und freie Liebe praktizieren, weil ich selbst diesen Lebensstil sehr sympathisch finde. Ich stelle gerade auf diesem Album viele meiner eigenen und persönlichen Wesenszüge in Frage.”
- Alligtaoh im Interview “Ein Mixtape, das keins ist” von move36
Lyrisch finden sich auf “Schlaftabletten, Rotwein V” einige große Volltreffer wie “Freie Liebe”, ein vermeintlicher Verriss vom polygamen Lebensstil, bei dessen Hook wir sicherlich alle zunächst einen kleinen bis mittelgroßen WTF-Moment und anschließend den unangenehmsten Ohrwurm ever hatten.
Mit dem Einstieg ”Wollen wir den nächsten Schritt wagen” im eben genannten “Freie Liebe” sowie “Komm wir geh’n zusammen den Gebirgsbach runter” in “So gut wie neu” referenziert Alligatoah gleich zweimal sein bis heute erfolgreichstes Lied “Willst Du”.
In “Meine Hoe” spielt er gekonnt mit der Erwartungshaltung des Hörers gegenüber Feminismus und flowt dabei so wunderbar wie schon lange nicht mehr.
“Wo kann man das kaufen” wettert munter gegen die kapitalistische #Werbung-Gesellschaft, jedoch mit einem seltsamen Beigeschmack, wenn man bedenkt, dass das Release-Konzert in Kenia von Apple Music finanziert wurde.
Mit “Wie Zuhause” erschafft Alligatoah zum Abschluss des Albums dann das “Bohemian Rhapsody” des Massentourismus, in dessen epischen sechs Minuten er uns seine komplette musikalische Bandbreite präsentiert. Hier wird nicht nur durch diverse Tonarten transformiert und musicalartig gesungen, sondern es findet sich auch ”[..] einer der saubersten [Doubletimeparts] in der Alligatoah-Historie” (© Eritas). Der Song reiht sich somit locker mit seinen Vorgängern “Meine Band”, “Trauerfeier Lied” und “Musik ist keine Lösung” in die Historie von genialen Albumcloser-Tracks ein.
Fazit:
Zu behaupten, dass “Schlaftabletten, Rotwein V” ein, für Alligatoah-Verhältnisse, mittelmäßiges Album-Mixtape ist, wäre eine bösartige Anschuldigung. Es schmeckt vor allem durch seinen alligatoahesken Humor sehr altbekannt, durch seine unkonventionellen Songstrukturen bei “Meine Hoe”, “Die grüne Regenrinne” und “Wie Zuhause” gleichzeitig auch sehr frisch. Alligatoah hat sich mit diesem Album ein wenig von alten Erwartungen freigemacht, die seit den letzten beiden Alben mitschwingen. Er hat gezeigt, was er noch so für Tricks auf Lager hat und alles in allem darf man gespannt sein, in welche musikalische Richtung er sich als Nächstes begeben wird.
Wir haben hier drei Kandidaten, die sich Chancen auf den ersten Platz ausrechnen dürfen. “Meine Hoe” profitiert vom oldschooligem Beat mit grandiosem Flow und witzigen Lines, “Freie Liebe” lebt von seinem Novelty-Faktor und “Wie Zuhause” besticht durch seine musikalische Vielfältigkeit und Länge.
Zitat von TERRORIST 4life im Beitrag Spontane Fragerunde
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Zitat von terroretisch im Beitrag Hilflos im Leben: Die Geschichte der Naina S.
Hier steht soo viel Unfug, ich komm nicht klar.
Rafft euch mal
9,45 für Wie Zuhause ist so lächerlichst overpowered
Zitat von T-Joe im Beitrag Fragen andy Gemeinschaft #2
Ich hab absolut 0 Plan wovon ihr redet.
Scheine aber auch nichts verpasst zu haben.
Zitat von Bobby Stankovic im Beitrag #2
9,45 für Wie Zuhause ist so lächerlichst overpowered
Zitat von TERRORIST 4life im Beitrag Spontane Fragerunde
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Zitat von terroretisch im Beitrag Hilflos im Leben: Die Geschichte der Naina S.
Hier steht soo viel Unfug, ich komm nicht klar.
Rafft euch mal
Nochmal vielen Dank für deinen Einsatz, Musikah!
Das Ergebnis finde ich, mit ein, zwei Ausnahmen, sogar ganz cool
Hat ja tendenziell auch echt Spaß gemacht, wenn mehr mitgemacht hätten, wär's natürlich cooler gewesen.
Zitat von TERRORIST 4life im Beitrag Spontane Fragerunde
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Zitat von terroretisch im Beitrag Hilflos im Leben: Die Geschichte der Naina S.
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Fotzenhammer so niedrig?
Zitat von Deathwing im Beitrag HASS! #4
ich hasse es wenn ich zwei tage hintereinander nicht kacken kann.
9.4 ist schon deutlich zu viel für die Parade-9 "Wie zuhause"
Aber die Top 10 ist ja mal super legit, egal wer jetzt 2,3 oder 5 ist.
Propz werden nausgschmaßt an Musikah den Ehrenmann!
Zitat von Bobby Stankovic im Beitrag Stimmungsthread #10
Bin richtig fettkrank.
Zitat von Loeffeluri im Beitrag #7
9.4 ist schon deutlich zu viel für die Parade-9 "Wie zuhause"
Zitat von TERRORIST 4life im Beitrag Spontane Fragerunde
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Zitat von terroretisch im Beitrag Hilflos im Leben: Die Geschichte der Naina S.
Hier steht soo viel Unfug, ich komm nicht klar.
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Ein viel größeres Unding als die 9,4 für „Wie Zuhause“ ist aber die Bewertung von „So gut wie neu“!
Edit: Finde den Vergleich von „Wie Zuhause“ mit „Bohemian Rhapsody“ aber schon treffend, da beides überbewertete Songs sind
Vielleicht überbewertet, aber objektiv einfach kompositorisch die besten Songs des jeweiligen Interpreten, ihr Haider.
Zitat von TERRORIST 4life im Beitrag Spontane Fragerunde
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Zitat von terroretisch im Beitrag Hilflos im Leben: Die Geschichte der Naina S.
Hier steht soo viel Unfug, ich komm nicht klar.
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Bezieht ihr bei euren Wertungen die Wirkungen der jeweiligen Videos mit ein?
Nein, warum auch?
Zitat von TERRORIST 4life im Beitrag Spontane Fragerunde
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Zitat von terroretisch im Beitrag Hilflos im Leben: Die Geschichte der Naina S.
Hier steht soo viel Unfug, ich komm nicht klar.
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Gäbe schon ein paar Gründe, die dafür sprechen. Aber gut, ich hab sie auch nicht mit einbezogen, sonst sähen einige meiner Wertungen anders aus.
Ich hab die meisten Videos vielleicht einmal gesehn, einige nichtmal ganz glaube ich, könnte man ja in einem seperaten Voting machen, wo es dann wirklich nur um die umsetztung, nicht um den Song selber, geht
Also Wie Zuhause ist wirklich extrem überbewertet. Damit hab ich so nicht mal gerechnet.
Zitat von Reyny Rey im Beitrag Admin-Nominierungen
Also Elze wird auf jeden Fall nicht mod.
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