Off (2024) » 9. Es kratzt

Diskutiert

Den Rhythmus in den Strophen finde ich richtig gut

Finde es sehr komisch, dass es am Ende der Bridge plötzlich um das Suchen nach Aufmerksamkeit geht, hab ich nicht kommen sehen und stößt mir etwas übel auf... Aber mag den Song sonst voll gerne. Besonder das Wortspiel mit coughing und coffin hat mich überrascht

Glaube, dass er damit einfach ausdrücken will, dass Männergrippen oft nur eine Suche nach Aufmerksamkeit darstellt. So verstehe ich es zumindest

Naja. Ich kenne Menschen, die oft obszessiv Krankheitsbilder recherchieren (ist wohl besonders bei Autismus ein Ding), und besonders die können es wirklich nicht gebrauchen, wenn ihr Verhalten als Schrei nach Aufmerksamkeit invalidiert wird.

Zitat von Tick im Beitrag #4

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Glaube, dass er damit einfach ausdrücken will, dass Männergrippen oft nur eine Suche nach Aufmerksamkeit darstellt. So verstehe ich es zumindest

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Denke es geht um Hypochondrie, das würde mit der Aufmerksamkeit passen.

Also nicht falsch verstehen ist ein ernstzunehmendes Krankheitsbild aber Betroffene suchen ja nach Aufmerksamkeit und Verständnis.

Ja also ich kenn' auch so jemanden. Aber wie hart müssen dir die Themen ausgehen bevor du daraus ein gesellschaftliches Problem machst?
Ich finde das mit der 'Aufmerksamkeit' auch ein bisschen nen gemeinen Vorwurf. Manche Leute haben echt einfach schnell Angst.

Für mich ist es schon recht klar, dass es eben nicht um Hypochondrie geht, sondern einfach um den Zeitgeist bei jeder Krankheit sofort vom schlimmsten auszugehen bzw. auch um das Phänomen der "Männergrippe" (was jedenfalls durch zumindest 2 Lines angespielt wird).

Es wird mehrmals erwähnt, dass es dem lyrischen Ich mit seinem Verhalten darum geht, Aufmerksamkeit zu erlangen / etwas Besonderes zu sein / etc. (was man zur Männergrippe beziehen könnte oder generell als 2. inhaltlichen Aspekt des Songs)
Und das ist nunmal keine Hypochondrie und das weiß bestimmt auch Alligatoah.

Zum Song selbst:
Finde den Flow sehr nice, liebe die Synths im Hintergrund der Parts und den Abschluss der Parts. Auch sehr stark gerappt, nicht die beste Hook des Albums, dennoch im Gesamtpaket für mich auch ein sehr starker Song.
Thematisch / lyrisch einfach sehr witzig, ich mags. Männerkritik nehm ich auch immer gerne mit :D

Bisschen check ichs nicht, einige Zeilen sprechen für Angst vor Krankheiten und daraus resultierende Vermeldungsstrategien (also Hypochondrie), andere wiederum eher wie oben beschrieben von dem Phänomen, dass unsere Generation häufig überdiagnostiziert ist und sekundärem Krankheitsgewinn durch Aufmerksamkeit - da hätte man sich für eine Mentalität entscheiden können/müssen, ist ja schon ein großer Unterschied. Die einen haben schließlich Schiss, die anderen sind "gern" krank. Über Letztere könnte ich mir schon vorstellen, aus dem Thema was zu machen, aber eher mit dem Zynismus der älteren Texte. Könnte mir gut was Provokanteres über die große Anzahl an Leuten, die eigentlich gesund sind, aber penibel auf jede Verschlechterung achten und ständig die Facharztpraxen mit dem Wunsch nach weiterer Optimierung verstopfen, während andere Personengruppen da maximal den Kürzeren ziehen, aber gut, das wäre jetzt halt meine Präferenz für das Thema . Die Hook gefällt mir ganz gut.

Vielen lieben Dank, ich hab voll vergessen, dass "cojones" ein sehr stabiles Wort ist, trotz dem overuse durch Alman-Väter.
Thematisch bin ich kein Fan.

Find den Song nicht so kacke wie viele von euch. Kein Ohrenschmaus, aber teils witzige Lines. Kann man sich aber definitiv nicht allzu oft am Tag geben, dafür fehlt's an eindeutigen Highlights.