RE: 13. Meine Hoe - 4

Zitat von T!me im Beitrag #41

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"Sie nimmt den Rechnungsbeleg und zahlt wie ein Boss
Eh, meine Ho hat nicht nur Haare am Kopf"

müsste das "nicht nur" nicht nach Haare stehen, damit von anderer Körperbehaarung gesprochen wird oder geht das umgangssprachlich in Ordnung??

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Meine Reaktion auf "Meine Hoe" war einfach nur: Danke, endlich sagt's mal einer - vor allem bezogen auf die letzten Lines. Ich bin nicht ganz sicher, was das über mich aussagt, doch: Ich finde mich in dem Text wieder & Alligatoah hat in meinen Augen versprachlicht, wie sich manch "moderne, sexistischen Rap hörende und (ab und an vielleicht auch mal überflüssig) gendernde Hoe" gerne von anderen gesehen haben will oder auch selbst sieht. Also zumindest ich.

Kurz nachgefragt: Was ist denn "unnötig gendern"? Ich muss da zwangszweise immer an "Gib mir mal die Salzstreuerin" denken .

An vielen Stellen erinnert mich der Text an meine Freundin, an manchen sogar an mich selbst XD

"Unnötig gendern" ist für mich, bei jeder Gelegenheit die weibliche Form zu benutzen.

Ich fühl mich manchmal im Zwiespalt:

Zum einen bin ich der Überzeugung, dass Sprache Wahrheit schafft und gendern wichtig ist. Ein Arbeitskollege brachte es mal treffend auf den Punkt: "Wenn man mich die ganze Zeit mit TrainerIN ansprechen würde, da würd ich mich ziemlich aufregen."

Zum anderen ist ja schon so, dass die deutsche Sprache gerade im Plural auch die rein männliche Form hergibt und ich mich damit angesprochen fühle und das ständige *innen - vor allem wenn es mit Pause im Wort drangehängt wird - mir manchmal albern vorkommt, wofür mich dann rüge, weil wichtig und so.

Und dann noch der Aspekt, dass ich nen amerikanischen Background habe & es da ganz anders ist: eine "female engineer" zu sein, hat den Beigeschmack, kein richtiger Ingenieur zu sein, hier empfinde ich ein IngenieurIN aber nicht so.

Und zu guter Letzt gehe ich mir manchmal selbst auf den Sack, wenn ich imnerlich GrizzlybärIN schreie ...

Meine Hoe reinigt die Wohnung mit Schwamm und Seife
nicht weil sie eine Frau, sondern an der Reihe ist

So nice delivered.

Viele der Savannen-Songs blühen in ihrer Live-Version erst richtig auf. Z.B. "Freie Liebe", was bei mir in der Savannen-Version voll auf Dauerschleife läuft aktuell. Ich verstehe sowieso nicht warum Kalli nicht öfter den Weg von aufgenommenem echten Schlagzeug geht beim Album, viele Tracks leiden eher unter der minimalistischen Rhythmik oder den HipHop-Beats, wenn sie offensichtlich mit einem rockigeren Kontext "angedacht waren". Allen voran mein oft genanntes Beispiel "Fick Ihn Doch".

Aber, ums mal aufs Topic zu beziehen: "Meine Hoe" haben sie in der Kenia-Version" mal komplett verbaselt. Das ganze Lied auf eine einzige Akkordfolge runterzubrechen raubt dem Song jedes Element, was ihn in der Studioversion so verdammt geschmackvoll macht.

Erst die verspielt klingende E-Piano-Melodie mit eher abgehackter Rhythmik, danach den schwebender/flowig instrumentierten Part (also den, über den im Intro "Meine Hoe, Meine Hoe, Meine Hoe" etc. gesungen wird). Dazu den (siehe Elze oben) stellenweise echt sehr geilen Rapflow von Kalli. Deswegen knabbert der Song aktuell stark an der 9 bei mir.

Nicht so in der Live-Version. Die ist - trotz der Solo-Parts - wirklich weak.

Ich hoffe, dass der Song in Zukunft live nicht mehr wie in Kenia gespielt wird.

Klar, seine Rap-Parts sind deutlich unmelodiöser, bzw unbetonter, das ist aber bei jedem Song so, den ich bisher live gehört habe.
Das ist auch ein Fakt, den ich sehr schade finde, an den ich mich aber inzwischen gewöhnt habe. Er wird seine plausiblen Gründe dafür haben.

#jammernaufhohemNiveauModusausschalten

Also ich mag die Live-Version von Meine Hoe sehr gerne.

Die Rap-Art finde ich gar nicht mal so schlecht. Mir ging es eher um die Instrumentierung. Immer nur VI-IV-V in Moll klingt halt unoriginell und hat eben auch weniger Abwechslung als das Instrumental der Studio-Version .

Also ich muss sagen, mich hat der Song beim ersten Mal hören ein wenig irritiert und das tut er bis heute. Ich Feier ihn für seine Worte und seine direktheit in den Track, aber bin ich die einzige die es so empfindet, dass es so ziemlich der einzige Song von ihm ist, in dem er den Protagonisten tatsächlich fast ausschließlich positiv präsentiert? Er "kritisiert" bei meine Hoe ja eigentlich ausschließlich und sehr direkt die jenigen die die Meinung des Erzählenden eben nicht teilen, aber eben nicht "verschlüsselt" wie sonst, sondern klar heraus.
Ich finde das er lediglich mit der letzten line eben dann wieder ein bisschen zurück rudert "hört sie verdammt gerne sexistischen Rap, tja" was es mir einerseits leichter macht den Song zu verdauen, mich andererseits aber auch wieder

In 'Meine Hoe' ist doch die persiflierte Person der "Erzähler", also derjenige der den Lob-Track auf seine Hoe schreibt.

Der Text ist krampfhaft anti-sexistisch und pro-feministisch formuliert um den Standard-Chauvi-Rap zu konterkarieren weil er denkt, dass 'seine Hoe' das dann besonders goutiert weil sie so emanzipiert ist.
Der 'Hoe' ist das aber völlig egal und sie genießt trotzdem Prollo-Rap weil sie Image von realer Haltung trennen kann.
Der Protagonist hat sich also den Aufwand völlig umsonst gemacht, das ist die Pointe des Liedes.

Ach Mist, ich dachte ich hätte meinen Post ausversehen mitten im Schreiben gelöscht, dabei wurde er einfach nur halbfertig abgeschickt.. ^^
Sry. Also nochmal vollständig:

Also ich muss sagen, mich hat der Song beim ersten Mal hören ein wenig irritiert und das tut er bis heute. Ich Feier ihn für seine Worte und seine direktheit in den Track, aber bin ich die einzige die es so empfindet, dass es so ziemlich der einzige Song von ihm ist, in dem er den Protagonisten tatsächlich fast ausschließlich positiv präsentiert? Er "kritisiert" bei meine Hoe ja eigentlich ausschließlich und sehr direkt die jenigen die die Meinung des Erzählenden eben nicht teilen, aber eben nicht "verschlüsselt" wie sonst, sondern klar heraus.
Ich finde das er lediglich mit der letzten line eben dann wieder ein bisschen zurück rudert "hört sie verdammt gerne sexistischen Rap, tja" was es mir einerseits leichter macht den Song zu verdauen weil es eben dadurch wieder dieses Paradoxe erhält was ich sonst an seiner Musik so mag, mich andererseits aber auch wieder irgendwie "Ärgert" dass er dann nicht konsequent bei dieser Version der Darstellung geblieben ist, hätte ich glaube ich cooler gefunden weil es dann eben mal wirklich ein für ihn Einzigartiger Track gewesen wäre.

Hats tatsächlich in meinen Spotifyrückblick geschafft.
Will was heißen.

Ich denke, dass die letzte Zeile sich eher darauf bezieht, dass er keinen sexistischen Rap macht wie man weiß, deshalb das "tja".
Vielleicht also sein persönlichster Song?