RE: 11. Verloren - 2

Naja, das ist ja ziemlich üblich bei Musik. Er singt ja auch "Es gibt kein' Return Point" oder "Wir könn' uns vielleicht mal". Ist also nicht das einzige -en Suffix, das weggelassen wird.

Ich find er hat das mittlerweile schon ziemlich gut drauf, die Situationen so zu überspitzen dass es nicht völlig nach Humbug klingt, aber dennoch relatable bleibt.

"Freie Liebe" finde ich ein besonders gelungenes Beispiel, da wird eine Übertreibung an die nächste gereiht aber im Nachhinein denkt man sich "Naja haha, haben wir nicht alle schonmal solche Gedanken über Polygamie gehabt?"

Zitat von AnnoyingFlo im Beitrag #16

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Naja, das ist ja ziemlich üblich bei Musik. Er singt ja auch "Es gibt kein' Return Point" oder "Wir könn' uns vielleicht mal". Ist also nicht das einzige -en Suffix, das weggelassen wird.

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Ich möchte nur mal kurz "Du sagst, dass man sich noch seh'n tut" in den Raum werfen...

Das find ich ok, weil es ganz offenkundig absichtlich gemacht ist, um sich auf "Fake News" zu reimen. Zudem ist Sprache, die das Hilfsverb "tun" benutzt, heute allgemein als grammatikalisch zweifelhaft anerkannt und wird trotzdem gerne augendzwinkernd verwendet.

Das ist ja das schöne an Kunst: Sie muss der Sprachrichtigkeit nicht bis aufs Genauste folgen. Alligatoah meint ja selbst, er mag es, wenn seine Musik Reibungen und Unstimmigkeiten erzeugt, die nicht wirklich zufriedenstellend sind.

Wegen der Diskussion hier hatte ich den ganzen Tag nen Ohrwurm von der Hook gehabt, die ist schon sehr gelungen
Die Bridge fand ich aber ganz große Grütze; generell hab ich das Gefühl, Kalli hätte bei "Rotz & Wasser" davon profitiert, dass jemand seine Hände von der Tastatur wegslappt wenn er gerade dabei ist, eine total unpassende und weirde Bridge in einen okayen Song einzubauen.

Ja, da geht dann einfach seine Experimentierfreude mit ihm durch. Die Doubletime passt null, die Melodie der Bridge, wenn man sie so nennen kann, ist nicht gut, teilweise ist es sogar etwas zweckreimig ("Sonntagsbrunchende Zombies, run!").

Dafür ist aber die Post-Hook sehr stark, das versöhnt mich wieder und ich mag es auch, wie er in den Strophen die Melodie variiert.

Insgesamt ist es ein sehr erwachsenes Lied, an dem man auch das Älterwerden der Person hinter dem Künstler erkennt. Jemand mit 20 versteht möglicherweise gar nicht, wovon er hier singt. Ehrlich gesagt, nach der ersten Strophe hab ich es auch noch nicht verstanden.

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