Die Gesang-Parts hat sie drauf, ihr Flow ist relativ okay, aber uff. Der Song gefällt mir gar nicht. Sehe den Punkt, den sie bringen möchte, aber irgendwie trifft sie ihn nie so ganz. Bzw. diesen Punkt musste sie nun nicht an Alligatoah machen. Sie hätte sich auch so als creepy Fangirl inszenieren können - dass sie da Alligatoah mit reinbringt, gibt dem nen echt bitteren Beigeschmack, den ich einfach uncool finde. Bin mir nicht sicher, ob sie selbst weiß, ob sie das ernst meint oder das nur Ironie ist.
Abgemischt ist das irgendwie auch nicht so nice oder hab ich was mit meinen Ohren?
Find die Samuel Koch-Line hingegen nicht so schlimm, sogar ziemlich witzig. Aber halt auch nur, weil so eine Line 1:1 in einem Trailerpark-Song fallen würde.
Das Video-Konzept finde ich ganz nice, die Umsetzung ab dem zweiten Part dann auch.
Aber was anderes: habt ihr den Trailer dazu gesehen? Wenn ihr das Lied schon cringy findet, gebt euch den Trailer erst: https://youtu.be/v0U0gCxXwZk
Ich musste ein wenig grübeln, warum genau er nun dreimal den gleichen Text, aber über anderem Beat veröffentlicht hat. Muss irgendwas künstlerisches sein. Anfangs dachte ich noch, der Musikstil ist bei "heute" einfach moderner als bei "vorgestern".
Der Text handelt ja irgendwie von Traumata und da finde ich es einfach großartig, dass man den Text bei "Vorgestern" meiner Meinung nach deutlich besser versteht als bei "Heute". Zumindest ist der Beat ja deutlich klarer und nicht verschwommenes Synthi-Zeugs. Das gibt dem ganzen eine schöne Meta-Ebene, nach der ich gesucht habe. Ansonsten ist der Text auch wieder ziemlich gut, wenn auch nicht sehr lang.
Die Aufteilung auf drei Songs erklärt, warum er das nicht auf einem Album veröffentlichen konnte, da würde es echt komisch wirken und als Dreiteiler würde man die Meta-Ebene wahrscheinlich kaum verstehen, sondern einfach immer nur den gleichen Text hören und sich wundern "warum". Aber warum gerade jetzt? Sehr seltsam.
Das Wort was ich für Hook suchte war nicht "einfach", sondern "weichgespült", denke ich. ;) Das Video ist großartig. Ich glaube Kalli freute sich einfach, dass er seine Filmsucht in ein Musikvideo umsetzen durfte.
Zitat von Krokodilledergerber im Beitrag #29Die Gitarre(n) in den Strophen, insbesondere die Spieltechnik, ist ähnlich wie bei "Du bist schön". Selbiges gilt für die Akkordfolge im RF.
Ich hatte in der Hook übrigens voll mit der typischen I-V-VI-IV Pop-Kadenz gerechnet, weil es einfach schon ziemlich poppig klingt, umso überraschter war ich, dass sie nicht in der Hook (Em-G-D-H), dafür aber in der Bridge (Em-C-G-D) zu finden ist.
So. Ob ihr's mir glaubt oder nicht, ich hatte geahnt, dass heute was rauskommt. :D
Musikalisch solide! Ich habe beim ersten Part allerdings unheimliche Schwierigkeiten, ihn zu verstehen. Bin nur ich das? Textlich.. ganz okay. Die Hook ist catchy, aber dafür auch sehr einfach.. Liegt vielleicht daran, dass vier simple Zeilen, die an sich eigentlich stark sind, zu häufig wiederholt werden. Was ich meine: Die Hook ist eigentlich nicht Hook-tauglich für etwas Kritisches.
Die Bridge finde ich textlich und gesangstechnisch großartig.
Insgesamt denke ich aber, dass der Text dem Thema angemessen ist. Der Konsum ist kein hartes Thema, das ist halt ne Sache, die einen ein bisschen aufn Keks geht und mehr nicht. Dass der Text da nicht so viel Biss hat, kann ich verstehen.
Ich find's ja cool, dass die Tracks vergleichsweise lang sind. Interessant ist auch, dass es anscheinend keine Features gibt. (Auch zu merken an dem Text "In allen Rollen Lukas Strobel" aus dem Albumtrailer) Interessant, weil er ja mal sagte, dass er sich kein Album komplett ohne Features vorstellen könnte.. Und nun will er mal alle Rollen selbst besetzen. Das ist ziemlich nice.
Zitat von Gnauf im Beitrag #20Bobby will einfach nur beweisen, dass er Recht hatte mit seiner Vorhersage.
Hatte ich ja auch zweifellos. Aber kann mir auch gut vorstellen, dass sogar noch ein PC-Song kommen wird.
Diesmal ein richtiger, wa? ;P
Zitat von Lyricrose im Beitrag #24habe ich jetzt eher so verstanden wie der Mensch, der es auf genius annotiert hat:
Zitat Das lyrische Ich erlaubt es seiner Freundin, auch männliche Freunde zu haben, da es sie nicht in ihrer Wahl ihres Freundeskreises beschränken möchte.
Des Weiteren ist ein Treueeid in einem Umfeld ohne andere potentielle Partner (wie etwa ein Gefängnis) wertlos – wie soll man zeigen, dass man ihn einhält?
als das ich darin eine "offene Beziehung" oder Polygamie lese. Ist aber vllt auch Interpretationsspielraum.
Es freut mich immer sehr, wenn Menschen meine Annotations mögen. :) Es ist nur manchmal so super schwierig in Worte zu fassen.. Ich habe durchaus auch an offene und/oder poly(game/amore) Beziehungen gedacht, aber das passt nicht wirklich mit dem Treueeid und dem restlichen Kontext zusammen.
@Bobby Stankovic Jo, ich hatte auch nicht das Gefühl zu streiten. Ich dachte nur, dass man ja darüber diskutieren könnte - dafür sind Foren ja da. Wenn alle das gleiche sagen, wird's ja auch irgendwann langweilig.
Erstmal, was ich mit mit den beiden Aussagen "Kunst soll sich nicht mit Privatem verbinden" und "Klischees, die nicht durchgezogen werden" meine: Ich beziehe mich dabei auf den letzten Abschnitt des Tracks, insbesondere "Und weil sie Kunst besser findet ohne Sittengesetz". Hier sehe ich Parallelen zur kürzlichen Debatte um die Personen Kollegah und Farid Bang, die ja ihre Ausschwitz-Line brachten, was ja einen rie-sen-gro-ßen Aufschrei nach sich zog, in allen Medien. [EDIT: Dass er an Kollegah zumindest *dachte* beim Schreiben des Textes, zeigt ja die Boss-Line ganz gut, finde ich.] Ob jetzt die beiden irgendwelche Gedanken außer Provokation dahinter hatten sei mal dahingestellt, aber ich sehe hier definitiv eine Parallele zu Kallis Line. In einer Talksendung war auch Bushido zu Gast, der für seinen sexistischen Rap angegriffen wurde. In allen diesen Fällen hilft es einfach, die Kunstfigur nicht mit der Privatperson zu vermischen. Dass in sexistischem Rap immer wieder Klischees aufgegriffen werden, dass Frauen dauernd zum Sexobjekt degradiert werden, habe ich mit der zweiten Aussage gemeint. Die werden hier leicht angeschnitten, aber dann umgedreht. (Er zieht sie nicht durch.)
Zitat von Bobby Stankovic im Beitrag #15Nichtsdestotrotz ist das Kernmotiv des Tracks ziemlich eindeutig Political Correctness. Alles spricht dafür: das Diskursstichwortropping, die von dir zitierten Gendering-Witze, die Tatsache, dass es hier um ein Gutmenschenmädchen geht, die Verweise auf die männliche Seite der Emanzipationsbewegung, die für Sprachfaschisten eine freche Provokation darstellende "Hook", sowie das Ende, das ihn selbst augenzwinkernd als sexistischen Rapper ausweist.
Keine Ahnung, wie man das anders sehen kann.
Im Kern meinten wir das gleiche, nur würde ich es einfach nicht Political Correctness nennen.
Nein, der Joke ist meiner Meinung nach, dass jedes Klischee angespielt, aber aufgelöst wird anstatt es einfach durchzuziehen. So ist seine "Hoe" auch nicht dünn wie ein Blech, sondern "gesund". Und er beschreibt sie auch nicht anhand ihrer Brüste, sondern sagt bloß "Auge, Nase, Mund".
Ich weiß nicht.. wenn er sagt, er lässt seine Hoe die Rechnungen bezahlen, redet mit ihr über Nietzsche, ist das für mich keine Political Correctness. Auch - und erst recht - nicht von ihrer Seite aus, da sie gar keine Rolle spielt. So null. In Trostpreis "antwortet" er ihr mehr oder weniger, also spielt das Girl da ne kleine Rolle, auch wenn man sie natürlich nie hört. Hier aber, stelle ich mir vor, trifft er sich mit Freunden und erzählt ihnen von seinem neuen Girl, aber sie mischt sich nicht ein.
Whoa. Ich habe das Gefühl, er versucht mit dem Album, alte und neue Fans gleichermaßen zu catchen. Bin überrascht darüber, wie kurz der Track ist und find ich fast ein bisschen schade, aber gut.. Text ist ja genug da.
Dass es um Political Correctness geht, wage ich zu bezweifeln.. Es geht hier viel mehr darum, dass Kunst Kunst bleiben sollte und nicht zu vermischen ist mit Privatem. Denke ich. Hat meiner Meinung nach aber nur entfernt etwas mit Political Correctness zu tun. (außer natürlich die beiden Zwischenrufe "oder Passantin!" und "oder Grizzly-Bärin!", die ich aber extrem lustig fand)
Ansonsten, geiler Beat, erinnert tatsächlich stark an alten Stuff. Und die Stelle "Ich würge sie mit zwei Dingen: Leinentape und Respekt / Sie muss nur ein Zeichen geben, die Machtverteilung dreht sich komplett" find ich vom Flow her mega.
In diesen drei Zeilen "Alle rennen, wenn sie müssen / Manche Menschen haben Brüste / Teenies kämpfen mit Gelüsten" geht es meiner Meinung nach erstmal um den triebgesteuerten Menschen. Dass man auf Klo muss, kann man nicht unterbinden. Genauso ist der Sexualtrieb schwer zu unterbinden. In der letzten Zeile geht es offensichtlich um pubertierende Jugendliche, die mit ihrem Sexualtrieb kämpfen, wenn sie beispielsweise Menschen mit Brüsten (aka Frauen) sehen. Kann man eigentlich ganz gut miteinander verbinden.
Musikalisch finde ich das alles großartig. Er zeigt wieder sehr gut, wie er den Text mit der Musik verschmelzen lässt. Das geht schon im ersten Part los, mit dem Wechsel zwischen einem hohen und tiefen Akkord, jeweils einer pro Zeile, wobei sich die beiden Zeilen in ihrerer Stimmung auch immer abwechseln. Der Übergang vom Double-Time zum Gesang ist sowohl stimmlich beeindruckend als auch musikalisch, denn.. es geht gut ab (und runter).
Zitat von T!me im Beitrag #26Gut finde ich auf jeden Fall, dass er in der Kumulierung seines Könnens Fortschritt für seine Kreativität/ sein Schaffen gefunden hat in Form dessen, dass er (wieder) experimentierfreudiger mit der äußeren Form von Liedern umgeht. Inhaltlich fand ich den Track eher so la la und einige Zweckreime sind leider auch dabei, am schlimmsten finde ich dabei „Déjà-vu, alle rennen, wenn sie müssen / Manche Menschen haben Brüste.“
Gesangstechnisch finde ich, hat sich Kalli aber massiv weiterentwickelt, da muss ich ein gewaltiges Props aussprechen - raptechnisch auch mal wieder schön, ihn so nice flower zu hören
Experimentierfreudig ist er auf jeden Fall wieder geworden, das hat man ein bisschen auch schon an "Alli-Alligatoah" gespürt - es fühlte sich irgendwie anders an. Hierbei ist aber glaube ich die Form des Liedes auch gleichzeitig eine Metaebene. Dadurch, dass es keine Hook gibt, hat man keinen Anker - den möchte man beim Reisen aber auch hinter sich lassen. Die verschiedenen Beats, die vorkommen, sind entweder aufgegriffene Beats aus den anderen Liedern des Tapes (Das Lied ist das Letzte - es ist also wie ein finalen Akt zu behandeln, wie es sie bei Theaterstücken gibt, wäre für ihn nicht zu weit hergeholt) oder aber spiegeln die verschiedenen Kulturen wider, denen man beim Reisen begegnet. Das widerspricht sich ein bisschen mit der Message des Songs, dass Reisen irgendwie weird ist, aber das kann ich mir auch gut vorstellen. Zweckreime, muss ich zugeben, sind mir keine aufgefallen. Vielleicht bist du da etwas erfahrener, was da so für ihn Zweckreime sind, aber für mich klingt das alles irgendwie passend.
Ansonsten stimme ich dir zu, gesangstechnisch ist das extrem gut. Mal schauen, wie gut das auf den Konzerten abgeht.
Zitat von nowthisisalligatoah im Beitrag #29Nur eine Frage zu einer Stelle fast am Ende: "Ich greife nach den Sternen und dem Klos" -> Klos? What's that? :D
*Kloß ist gemeint. Wie ein Kloß im Hals, denke ich.
Zitat von Dori12121 im Beitrag #18Ich bin mittlerweile auch umgehauen von dem Track. Ich musste ihn ein paar mal hören um überhaupt darauf klar zu kommen :D Wenn es wie bei "Alli-Alligatoah" ist, kommt um 10:00 Uhr das Musikvideo. Diesmal hoffentlich ein richtiges :D
Ich komm immer noch nicht drauf klar, wird wohl noch ein paar Mal laufen. :D
Und wieso "ein richtiges"? Das Musikvideo von Alli-Alligatoah ging doch voll klar ;)
Holy fucking shit! Ich kann meine Begeisterung gar nicht in Worte fassen! Er singt mehr, das ist cool. Er macht wieder relativ beeindruckende Double-Time, das ist cool. Bei diesen Akkorden kommt Gänsehaut auf. Ich will diesen Song heiraten!
Wenn das ganze restliche Album auf diesem Level ist, dann.. keine Ahnung... sende ich ihm die Liebesbriefe wirklich mal.
Mir war das jetzt zu doof, nen australischen VPN oder so einzurichten. Ich warte einfach die letzten paar Minuten bis Mitternacht, um ihn auf Spotify zu hören. Genius sagt aber 'Text is geil'. Ich bin gespannt auf die Musik!
Zitat von Biuder im Beitrag #8Textlich nicht ganz so gesellschaftskritisch wie das letzte Album ^^ war bei StRw aber wohl auch zu erwarten. Dafür musikalisch wieder auf allerhöchstem Niveau. Dauerschleifentauglich auf jeden Fall.
Natürlich nicht, das ist ja auch eher ein Intro und eine Selbstdarstellung. Dass die nicht gesellschaftskritisch wird, war aber doch schon vorher klar.
Ich denke aber zumindest bei "Meinungsfrei" kommt da noch was kritisches.