Also ich hab gerade nochmal durch meine Lesezeichen gegraben und folgendes zum Thema Alligatoah und politische Äußerungen gefunden:
Zitat
In „Meinungsfrei“ geht es um Menschen, die vorgeben, keine Meinung zu haben. Würden Sie als Lukas Strobel Ihre Meinung zu politischen Themen kundtun?
Nein, das würde ich nicht tun, weil ich stets abgelehnt habe, Person des öffentlichen Lebens zu sein. Ich wollte nie Promi sein und mit meinem Gesicht hausieren gehen. Deswegen habe ich mich vor längerer Zeit dazu entschieden, nur Musiker und das Kunstprodukt „Alligatoah“ zu sein.
Quelle: https://www.lvz.de/Nachrichten/Kultur/Ku...-beim-Highfield
Zitat
[...]Ist es in Zeiten von Anschlägen auf Flüchtlingsheimen nicht an der Zeit, dass auch Musiker ein klares Statement abgeben?
Ja sicher, aber letzten Endes hat das jeder Künstler für sich zu entscheiden. Gewissermaßen habe ich mit meiner Art, Musik zu machen, klar Stellung bezogen. Es ist eine wichtige Entscheidung, wie man das machen möchte, um der Gefahr zu entgehen, sich mit einem aktuellen, populären Thema zu profilieren und sich davon vielleicht selbst einen Vorteil zu schaffen. Nichts liegt mir ferner als mich mit einer Meinung an die Spitze einer Bewegung zu stellen. Deswegen sind meine Aussagen nicht direkt, nicht politisierend und nicht emotionalisierend.
Aber in „Teamgeist“ geht es doch schon um Rassismus. Das ist doch politisierend.
Ich schreibe nichts, was ich mache, auf eine Fahne und man soll mir dann folgen. Ich gebe lediglich Beobachtungen ab und bestenfalls einen zynischen Kommentar. Das habe ich auch in „Teamgeist“ gemacht. In dem Lied habe ich meine Gedanken dazu aufgeschrieben, wie leicht es immer wieder passiert, dass Menschen einander ausgrenzen, weil man in irgendeiner Weise, seien es auch die lächerlichsten Gründe, seine eigene Gruppe über die Gruppe von anderen stellt.
Quelle: https://www.haz.de/Hannover/ZiSH/Uebersi...sung-gesprochen
Zitat
Auf dem neuen Album singt Felix Brummer von Kraftklub bei einem Song mit. Die waren letztens beim Konzert in Chemnitz dabei. Hattest du keine Zeit?
Alligatoah: Das schöne bei dem Konzert war, dass es nicht etwas mit Links oder Rechts zu tun hatte, sondern darum ging, etwas Schönes für die Chemnitzer auf die Beine zu stellen und sich für Menschlichkeit zu bekennen. Felix hatte mich vorher angeschrieben und ich habe nicht lange gezögert, zuzusagen, obwohl ich niemand bin, der sich auf politisch motivierten Demos rumtreibt. Aber zu dem Zeitpunkt war nicht klar, wann und wie oft es stattfinden würde. Jetzt gab es nur das eine Konzert, und deshalb kam es auch nicht zu meinem Auftritt. Vielleicht ein anderes Mal.
Quelle: https://www.wn.de/Welt/Kultur/3471034-Al...eizvolle-Rapper
Zitat
Andererseits haben Songs wie Füttern verboten oder Meine Hoe doch politisch eine Metaebene zu Themen wie Aufmerksamkeitsindustrie oder Gangsta-Machismo?
Schon, aber nichts liegt mir ferner als marktschreirisch Parolen zu brüllen. Schon weil ich zu vielem, was ich thematisiere, überaus ambivalente Ansichten habe. Als betroffener Beobachter bin ich schließlich nicht unschuldig daran, worüber ich singe. Wenn ich etwa kritisch übers Reisen singe, kann ich mich und meine Mobilität davon ja nicht ausnehmen. Meine Eindrücke in aller Welt haben Abdrücke hinterlassen. Weil jede kritische Auseinandersetzung mit anderen auch mit sich selbst ist, sollte man sich mit Empfehlungen zurückhalten.
Quelle: https://freitagsmedien.com/2018/09/21/al...ah-rotwein-rap/
Zitat
Lieder wie „Meinungsfrei“ sind ironisch gebrochen. Sollte man als Künstler seine ehrliche Meinung sagen – oder sich lieber hinter Ironie verstecken?
Es gibt kein Manifest, in dem drinsteht, was ein Künstler tun und lassen soll. Das Schöne ist, dass er einfach nur seinem Herzen und seinen Ideen folgen kann und muss. Dabei kann sowohl Ironie als auch Klartext herauskommen. Was ich ich vor allem künstlerisch verarbeite, sind in der Regel keine Klartextansagen. Ich wechsele ständig in andere Positionen, um dem Hörer einen neuen Blickwinkel aufzuzeigen. In bin den Dingen gegenüber oft sehr neutral eingestellt. In meinem Freundeskreis bin ich häufig derjenige, der schlichtet und dafür sorgt, dass Verständnis für alle Seiten aufgebracht wird. Mit dem Song „Meinungsfrei“ zeige ich mir selbstkritisch, dass diese neutrale Position manchmal sehr problematisch sein kann.
Kann man noch neutral bleiben in einer Zeit, in der fremdenfeindliche Hetze wieder salonfähig geworden ist?
Es ist wichtig, dass eine gewisse Neutralität gewahrt wird, um den Dialog weiterhin zu ermöglichen. Es werden ja gerade von allen Seiten Parolen gebrüllt. Deswegen ist es wichtig, sich auch mal radikale Positionen anzuhören. Es gibt natürlich einen Unterschied zwischen einer Weltanschauung und einer unmenschlichen bestialischen Ausschreitung, die in jedem Falle abzulehnen ist. Wenn Leute auf Grund ihrer Hautfarbe oder Herkunft gejagt und angegriffen werden, ist es eine Frage der Menschlichkeit, sich klar dagegen zu positionieren. Egal, ob man links oder rechts ist.
Können Sie die Angst mancher Menschen vor Migranten nachvollziehen?
Ich habe weder diese Angst noch die Weltanschauung von Leuten, die nationalistisch denken. Dennoch leben wir in einer Gesellschaft zusammen mit Menschen, die eben nicht nur das Volk sind, aber irgendwie auch. Deshalb ist es wichtig, selbst mit solchen Menschen das Gespräch zu suchen und in irgendeiner Weise auf sie zuzugehen. Einen besorgten Bürger in die Wüste zu schicken ist in meinen Augen auch nur Intoleranz gegenüber Andersdenkenden. Das sind nicht die „demokratischen Werte“, die ich bewahren möchte.
Quelle: https://www.np-coburg.de/leben/tipps/np/...t126812,6322004
Zitat
…oder entziehst du dich [Statements wie diesem] lieber, weil du es nicht magst, politisch verortet zu werden?
Alligatoah: Das mit der politischen Verortung ist nicht der ausschlaggebende Punkt. Wie gesagt, dieses Statement von Marteria und den anderen ist mir sympathisch, ich kann das unterschreiben. Ich bin aber generell als Alligatoah sehr vorsichtig, mich in irgendeiner Weise außerhalb meiner Musik zu engagieren, zu positionieren, zu platzieren, auf irgendein Plakat setzen zu lassen. Denn ich habe vor langer Zeit entschieden, dass ich kein Prominenter sein möchte. Ein Prominenter hat natürlich eine Meinung, einen Kopf, er denkt, er hat eine Position. Doch das will ich eigentlich nicht, ich will nur Musiker sein und mich von allem anderen frei machen. Damit die Musik noch mehr für sich stehen kann. Das sehe ich in Gefahr, wenn man sich als Prominenter für irgendetwas hinstellt.
Quelle: http://www.planet-interview.de/interviews/alligatoah/50535/
Alligatoah ist für alle da
--------------
Liberté,
Égalité,
Fecalité
Gestern hatte er bei Instagram ein Autokino-Foto mit Ankündigung für Stuttgart gepostet, dann aber nach ein paar Stunden wieder rausgenommen. Selbiges in der Story. Evtl. wegen #blackouttuesday?
Blackouttuesday? Was'n das schon wieder für 'ne Scheiße.
Zitat von Bobby Stankovic im Beitrag Smells Like Bubble Gum - Der Popmusik-Thread
Aber sie ist hot. Und sieht aus wie' ne 9.Klässlerin.
Zitat von Charxsone im Beitrag #751
Also ich hab gerade nochmal durch meine Lesezeichen gegraben und folgendes zum Thema Alligatoah und politische Äußerungen gefunden:Zitat
In „Meinungsfrei“ geht es um Menschen, die vorgeben, keine Meinung zu haben. Würden Sie als Lukas Strobel Ihre Meinung zu politischen Themen kundtun?
Nein, das würde ich nicht tun, weil ich stets abgelehnt habe, Person des öffentlichen Lebens zu sein. Ich wollte nie Promi sein und mit meinem Gesicht hausieren gehen. Deswegen habe ich mich vor längerer Zeit dazu entschieden, nur Musiker und das Kunstprodukt „Alligatoah“ zu sein.
Quelle: https://www.lvz.de/Nachrichten/Kultur/Ku...-beim-HighfieldZitat
[...]Ist es in Zeiten von Anschlägen auf Flüchtlingsheimen nicht an der Zeit, dass auch Musiker ein klares Statement abgeben?
Ja sicher, aber letzten Endes hat das jeder Künstler für sich zu entscheiden. Gewissermaßen habe ich mit meiner Art, Musik zu machen, klar Stellung bezogen. Es ist eine wichtige Entscheidung, wie man das machen möchte, um der Gefahr zu entgehen, sich mit einem aktuellen, populären Thema zu profilieren und sich davon vielleicht selbst einen Vorteil zu schaffen. Nichts liegt mir ferner als mich mit einer Meinung an die Spitze einer Bewegung zu stellen. Deswegen sind meine Aussagen nicht direkt, nicht politisierend und nicht emotionalisierend.
Aber in „Teamgeist“ geht es doch schon um Rassismus. Das ist doch politisierend.
Ich schreibe nichts, was ich mache, auf eine Fahne und man soll mir dann folgen. Ich gebe lediglich Beobachtungen ab und bestenfalls einen zynischen Kommentar. Das habe ich auch in „Teamgeist“ gemacht. In dem Lied habe ich meine Gedanken dazu aufgeschrieben, wie leicht es immer wieder passiert, dass Menschen einander ausgrenzen, weil man in irgendeiner Weise, seien es auch die lächerlichsten Gründe, seine eigene Gruppe über die Gruppe von anderen stellt.
Quelle: https://www.haz.de/Hannover/ZiSH/Uebersi...sung-gesprochenZitat
Auf dem neuen Album singt Felix Brummer von Kraftklub bei einem Song mit. Die waren letztens beim Konzert in Chemnitz dabei. Hattest du keine Zeit?
Alligatoah: Das schöne bei dem Konzert war, dass es nicht etwas mit Links oder Rechts zu tun hatte, sondern darum ging, etwas Schönes für die Chemnitzer auf die Beine zu stellen und sich für Menschlichkeit zu bekennen. Felix hatte mich vorher angeschrieben und ich habe nicht lange gezögert, zuzusagen, obwohl ich niemand bin, der sich auf politisch motivierten Demos rumtreibt. Aber zu dem Zeitpunkt war nicht klar, wann und wie oft es stattfinden würde. Jetzt gab es nur das eine Konzert, und deshalb kam es auch nicht zu meinem Auftritt. Vielleicht ein anderes Mal.
Quelle: https://www.wn.de/Welt/Kultur/3471034-Al...eizvolle-RapperZitat
Andererseits haben Songs wie Füttern verboten oder Meine Hoe doch politisch eine Metaebene zu Themen wie Aufmerksamkeitsindustrie oder Gangsta-Machismo?
Schon, aber nichts liegt mir ferner als marktschreirisch Parolen zu brüllen. Schon weil ich zu vielem, was ich thematisiere, überaus ambivalente Ansichten habe. Als betroffener Beobachter bin ich schließlich nicht unschuldig daran, worüber ich singe. Wenn ich etwa kritisch übers Reisen singe, kann ich mich und meine Mobilität davon ja nicht ausnehmen. Meine Eindrücke in aller Welt haben Abdrücke hinterlassen. Weil jede kritische Auseinandersetzung mit anderen auch mit sich selbst ist, sollte man sich mit Empfehlungen zurückhalten.
Quelle: https://freitagsmedien.com/2018/09/21/al...ah-rotwein-rap/Zitat
Lieder wie „Meinungsfrei“ sind ironisch gebrochen. Sollte man als Künstler seine ehrliche Meinung sagen – oder sich lieber hinter Ironie verstecken?
Es gibt kein Manifest, in dem drinsteht, was ein Künstler tun und lassen soll. Das Schöne ist, dass er einfach nur seinem Herzen und seinen Ideen folgen kann und muss. Dabei kann sowohl Ironie als auch Klartext herauskommen. Was ich ich vor allem künstlerisch verarbeite, sind in der Regel keine Klartextansagen. Ich wechsele ständig in andere Positionen, um dem Hörer einen neuen Blickwinkel aufzuzeigen. In bin den Dingen gegenüber oft sehr neutral eingestellt. In meinem Freundeskreis bin ich häufig derjenige, der schlichtet und dafür sorgt, dass Verständnis für alle Seiten aufgebracht wird. Mit dem Song „Meinungsfrei“ zeige ich mir selbstkritisch, dass diese neutrale Position manchmal sehr problematisch sein kann.
Kann man noch neutral bleiben in einer Zeit, in der fremdenfeindliche Hetze wieder salonfähig geworden ist?
Es ist wichtig, dass eine gewisse Neutralität gewahrt wird, um den Dialog weiterhin zu ermöglichen. Es werden ja gerade von allen Seiten Parolen gebrüllt. Deswegen ist es wichtig, sich auch mal radikale Positionen anzuhören. Es gibt natürlich einen Unterschied zwischen einer Weltanschauung und einer unmenschlichen bestialischen Ausschreitung, die in jedem Falle abzulehnen ist. Wenn Leute auf Grund ihrer Hautfarbe oder Herkunft gejagt und angegriffen werden, ist es eine Frage der Menschlichkeit, sich klar dagegen zu positionieren. Egal, ob man links oder rechts ist.
Können Sie die Angst mancher Menschen vor Migranten nachvollziehen?
Ich habe weder diese Angst noch die Weltanschauung von Leuten, die nationalistisch denken. Dennoch leben wir in einer Gesellschaft zusammen mit Menschen, die eben nicht nur das Volk sind, aber irgendwie auch. Deshalb ist es wichtig, selbst mit solchen Menschen das Gespräch zu suchen und in irgendeiner Weise auf sie zuzugehen. Einen besorgten Bürger in die Wüste zu schicken ist in meinen Augen auch nur Intoleranz gegenüber Andersdenkenden. Das sind nicht die „demokratischen Werte“, die ich bewahren möchte.
Quelle: https://www.np-coburg.de/leben/tipps/np/...t126812,6322004Zitat
…oder entziehst du dich [Statements wie diesem] lieber, weil du es nicht magst, politisch verortet zu werden?
Alligatoah: Das mit der politischen Verortung ist nicht der ausschlaggebende Punkt. Wie gesagt, dieses Statement von Marteria und den anderen ist mir sympathisch, ich kann das unterschreiben. Ich bin aber generell als Alligatoah sehr vorsichtig, mich in irgendeiner Weise außerhalb meiner Musik zu engagieren, zu positionieren, zu platzieren, auf irgendein Plakat setzen zu lassen. Denn ich habe vor langer Zeit entschieden, dass ich kein Prominenter sein möchte. Ein Prominenter hat natürlich eine Meinung, einen Kopf, er denkt, er hat eine Position. Doch das will ich eigentlich nicht, ich will nur Musiker sein und mich von allem anderen frei machen. Damit die Musik noch mehr für sich stehen kann. Das sehe ich in Gefahr, wenn man sich als Prominenter für irgendetwas hinstellt.
Quelle: http://www.planet-interview.de/interviews/alligatoah/50535/
hehe.
Naja, aber er versteht sich halt mehr als Kunstfigur denn als Person der Öffentlichkeit. Das wäre jetzt auch nicht mein Weg und es ist sicherlich eine nicht genutzte Chance für gesellschaftliche Verantwortung, aber ich find's auch ziemlich legitim so.
Zitat von Bobby Stankovic im Beitrag Offizieller Turnierthread
ja und? ich bin BOBBY STANKOVIC!!!
Ja, das finde ich ja auch durchaus legitim so.
Finde es halt nur immer schwierig, wenn Leute sich selbst als gänzliche Kunstfigur sehen und dann aber trotzdem über Real-Life-Einflüsse und so 'nen shit sprechen können und folglich auch mal aus der Kunstfiguren-Perspektive austreten können. Ist Clockwork Orange ein Lieblingsfilm von Lukas Strobel oder von Alligatoah?
Zumal eine politische Position zu beziehen jetzt nichts wäre, was bei Kalli zwinegnd mit der Kunstfigur bräche oder generell shocking wäre, so.
hehe.
Kalli hat wahrscheinlich einfach keinen Bock, in feministische Diskussionen verwickelt zu werden
Zitat von Bobby Stankovic im Beitrag Offizieller Turnierthread
ja und? ich bin BOBBY STANKOVIC!!!
Charxsone echt hier das Alligatoah-Recherche-Kollektiv der Alligatoah-Neuzeit!
Alligatoah hat immer nur indirekt (durch Songs-Posten an bestimmten Tagen) geäußert. In seinen Songs ist er ja inzwischen recht politisch, aaaaber direkte Statements erwarte ich eigentlich schon nicht mehr.
Zitat
Society is a scam fabricated to sell more sociologists.
Hatte er nicht damals auch den "Willst du" - Post der Faschos kommentiert/reacted (also auf facebook mein ich, nicht die MikL-Line)
No pasaran.
Auf der einen Seite wäre Kalli bestimmt übelst gut darin, handfeste Aussagen in Songs zu machen und es würde seinen Output vielleicht ein bisschen revitalisieren und ihm ein bisschen seine Edge zurückgeben, die ja jüngst ein bisschen fehlte.
Aber dann wiederum wäre es natürlich auch blöd, wenn seine Statements sich dann als dumm herausstellen würden.
Hammergeil Charxsone
Er sagt ja eigentlich noch mal das, was er im "Making Of" von STRW 2 gesagt hat. https://www.youtube.com/watch?v=zG__X3P1...2&index=22&t=0s Er dreht einen Film und sagt als Schauspieler, dass er als Kunstfigur niemanden sagt was er zu denken hat, aber der Zuhörer natürlich trotzdem etwas von der Musik mitnehmen kann.
Man kann das so und so sehen. Es ist vielleicht feige sich dem zu entziehen. Auf der anderen Seite erreicht er vielleicht mehr Menschen so, und kann sie möglicherweise sogar positiv beeinflussen. Aber gleichzeitig ist er bestimmt auch Links und das ist natürlich Schade, dass er die Linken Ideen nicht teilt lul. Allerdings präsentiert er sich auch son bissl als Zentrist, geht damit aber wohl auch kritisch um.
*wheezy snicker*
Zitat von Eritas im Beitrag #761Zitat von Lyricrose im Beitrag #759
Hatte er nicht damals auch den "Willst du" - Post der Faschos kommentiert/reacted (also auf facebook mein ich, nicht die MikL-Line)
Ja ok, dass sehe ich als ähnliche Geste wie "Mittelfinger hoch gegen Nazis" huuu krasser Take!
Zitat
...wenn man das "alle mal zusammen wegen dem Vollidioten im Weißen Haus an die Stirn klatschen" zwischen zwei Songs am 24.04. in Düsseldorf als innermusikalisch (oder wie auch immer mans nennt) einstuft.
und auch irgendwo außermusikalisch^^.
No pasaran.
Erstmal danke für das Lob bzgl. meiner Recherche!
Ich denke, dass Alligatoah sich selbst mehr als ein Beobachter und Beschreiber der politischen Vorgänge als ein Teilnehmer am politischen Leben betrachtet. Dabei kaufe ich ihm auch ab, dass er da nicht allzu tendenziös rüberkommen möchte, zumindest bei StRw V. Das klappt in meinen Augen aber nicht immer. Als Beispiel nehme ich jetzt einfach mal Freie Liebe, weil man da erst denkt "boah der macht sich über Hippies lustig" auch wenn das wohl nicht so gemeint war:
Zitat
Du thematisierst Vorurteile gegen Hipster, gegen freie Liebe. Welche Aussage ist dir am wichtigsten?
Es ist nicht so, dass ich mit jedem Statement oder mit jedem Song gegen jemanden wettern möchte. Das muss ich klarstellen, um meine Intention durchsichtiger zu machen. Ich setz‘ mich nicht hin und sage „Ich möchte jetzt Hipster fertigmachen“ oder „Ich möchte Leute fertigmachen, die in den Urlaub reisen“. Ich fahre natürlich selbst gerne in den Urlaub. Ich möchte auch nicht Leute fertigmachen, die polygam leben und freie Liebe praktizieren, weil ich selbst diesen Lebensstil sehr sympathisch finde. Ich stelle gerade auf diesem Album viele meiner eigenen und persönlichen Wesenszüge in Frage. Zum Beispiel geht es bei dem Song „Freie Liebe“ darum, diese schönen Worte, in die dieser Lebensstil oft gekleidet wird, mit dem zu konfrontieren, was die harte, schwitzige Körperflüssigkeiten-Realität hinter der ganzen Sache ist.
(Quelle: https://www.move36.de/2018/09/05/alligat...tten-rotwein-v/)
Wenn man sich dann mehr mit dem Text beschäftigt, merkt man dann, dass er auch die schönen Seiten von freier Liebe beleuchtet, man muss dafür einfach nur durch diese ganzen "schlechten" Worte gucken, die einem erstmal den Eindruck geben, er macht sich darüber lustig.
So viel zu dem Beispiel.
Ich habe mittlerweile (naja, was heißt mittlerweile, ich wollte die Antwort eigentlich schon Anfang Juni fertig haben) auch gefunden, wo er gesagt hat, dass er in einer Welt leben möchte, in der es eine Selbstverständlichkeit sein sollte, gegen Rassismus zu sein, weswegen er das bei sich selbst auch als Selbstverständlichkeit voraussetzt und es nicht extra sagt. Es war kein Print-Interview, sondern das Song-Tindern:
Alligatoah ist für alle da
--------------
Liberté,
Égalité,
Fecalité
Manch einer hat seine Aussage, eine Haltung gegen Rassismus müsse als selbstverständlich gelten und von ihm nicht extra betont werden, als priviligiert intepretiert. Geh ich aber nicht so 100% mit, da er sich zumindest - trotz seines öffentlichen Wirkens - bzgl. einer öffentlichen Aussage zurückhalten kann. Nicht jede in der Öffentlichkeit stehende Person muss Sprachrohr für eine bestimmte Sache sein, die mit ihrer Musik nichts zu tun hat.
"Freie Liebe" ist halt - wie viele andere Songs auch - ein Beweis für den textlich feinen Touch des Herrn Gatoah. Polyamorie ist ja ein Thema, was längst noch nicht so sehr im linksliberalen Neo-Mainstream angekommen ist wie andere anti-konservative Haltungen. Viele junge Leute, die heutzutage mehr und mehr einen gruppendynamischen "gegenseitig auf die Schulter Klopfen"-Lifestyle führen hängen auf der intimen Ebene immernoch am Konzept der seriellen Monogamie, insofern wäre es gar keine so reaktionäre Haltung gewesen, in einem Song einfach polyamore Stereotypen zu bashen.
Er überspitzt letztendlich aber durch sein oft verwendetes Mittel des In-Eine-Rolle-Schlüpfens diesen Stereotyp, ohne im Text eine Wertung dessen vorzunehmen. Nach dem Text kann es also passieren, dass die Liebste mit "Cockschweißgeruch" nach Hause kommt, aber ob man das jetzt als genuinely eklig oder einfach gegebene Tatsache annimmt, darüber fällt der Song kein Urteil.
Das gefällt mir an dem Song so gut. Ich bin zwar persönlich auch zumindest "monoamor" veranlagt, dennoch sollte sich durch die Lyrics im Endeffekt niemand gefrontet fühlen. Die einen sagen "Joa sie riecht aus dem Mund nach fremdem Sperma...deswegen mach ich sowas nicht", die anderen "Dass u.U. ein hübscher VIP ihr knüppeldick auf den Rücken jizzt ist halt Teil der Vereinbarung" und beide können den Text in ihre Richtung interpretieren.
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